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Welche Information ist verlässlich, wie kann ich sicher sein, das etwas sachlich richtig ist?


Obwohl es in fast allem letztendlich keine absolute Sicherheit geben kann, ist für viele Informationen eine relative Überprüfbarkeit gegeben. Das heisst, durch Austausch und Abgleich lässt sich nachvollziehen, ob eine Aussage richtig ist oder in welchem Kontext sie zutrifft. Beweisführung ist immer eine argumentative Kette, die auf Voraussetzungen aufbaut und logische Schlüsse beinhaltet. Skepsis kann also an 2 Punkten ansetzen, sie kann entweder die Voraussetzungen in Frage stellen oder Schlussfolgerungen ablehnen.

Wissenschaft

Wissenschaftlicher Fortschritt beruht auf Nachvollziehbarkeit. Grundsätzlich ist bei jeder wissenschaftlichen Arbeit Skepsis nicht nur angebracht, sondern oberste Pflicht jedes Beteiligten. Wer eine Studie verfasst, tut gut daran, jedes mögliche Bedenken zu berücksichtigen und jeden möglichen Fehler einzuplanen, um nicht von anderen später widerlegt zu werden. Akzeptierte wissenschaftliche Arbeiten stellen keine erleuchtete Weisheit dar, sondern den aktuellen Stand des Irrtums. Die Akzeptanz bildet sich dadurch, dass mehrere, am besten viele verschiedene Köpfe sie geprüft und für zutreffend befunden haben, oder zumindest für eine Theorie, die als brauchbares Modell verwendbar ist.

Absolute Wahrheit gibt es nur da, wo sie definiert wird, in Mathematik und Religion zum Beispiel. In der physischen Welt müssen wir uns mit relativen Wahrheiten begnügen, das bedeutet, eine Aussage ist so zutreffend, wie sie überprüfbar ist. Das heißt auch, Wissenschaft kann nur so gut sein, wie sie arbeiten darf und bezahlt wird.

Wissenschaftliche Arbeiten haben hervorragende Möglichkeiten, Verhältnisse verzerrt oder gar verkehrtherum darzustellen. Privat finanzierte Studien mit vorgegebener Zielsetzung haben die Wissenschaft in Verruf gebracht, indem sie falsche Beweise vorlegten, auf deren Grundlage Entscheidungen getroffen wurden. Die entlarvenden Peer-Reviews (Überprüfung durch Gleichgestellte) können medial untergehen oder zu spät kommen, um zur Korrektur verwendet zu werden, wenn der Schaden schon entstanden ist.

Auch Arbeiten mit korrekter wissenschaftlicher Haltung können falsche Ergebnisse zementieren, wenn zB Ergebnisse nicht im Bereich des Erwarteten liegen. So waren zum Beispiel lange Zeit Gelehrte der Meinung, dass Papageien nur Laute nachahmen und mit ihren Äußerungen keine Bedeutung verknüpfen, weil Ihre kognitiven Fähigkeiten nicht erwartet wurden. Erst durch Umdenken zeigte sich, dass zB Graupapageien nicht nur Vokabeln können, sondern auch logisch richtig antworten.

Wissenschaft ist also nicht perfekt oder unanfechtbar, sie ist das Ausgefochtene. Und sie ist das beste, wenn nicht einzige Verfahren zum Gewinn von Erkenntnissen jeder Art, die objektiv vermittelbar sein sollen.

Ich beziehe mich daher oft und gerne auf allgemein anerkannte wissenschaftliche Erkenntnisse, wie zum Beispiel dass die Erde rund ist, ohne dabei jedesmal die Quelle zu nennen. Das erlaube ich mir deshalb, weil ich nur solche Aussagen in meine Texte mit einbeziehe, die ich für weitgehend unumstritten halte. Nennenswerte wissenschaftliche Kenntnis oder Erfahrung ist nicht erforderlich, um meiner Argumentation zu folgen, die sich auf grundlegende Aspekte unseres Seins beschränkt.

In diesem Sinne ist zu verstehen wenn ich im Text sage " das ist so und so" dann spiegelt das mein Bild der Welt wieder, das ich nach bestem Wissen verfeinere, und das sich dadurch natürlich kontinuierlich ändert, wenn auch immer weniger. Dies ist keine wissenschaftliche Arbeit, sondern ein Entwurf für eine alltagsprachliche Argumentationskette.

Für Einwände und Widerspruch aller Art ist eine Möglichkeit zur Rückmeldung geplant.